VIER HAUPTANBAUGEBIETE: MONTAGNE DE REIMS, VALLÉE DE LA MARNE, CÔTE DES BLANCS UND CÔTE DES BAR
Montagne de Reims
Mit Montagne de Reims ist – wie der Name es andeutet – das hügelige, recht heterogene Gebiet um die Stadt Reims gemeint, wobei der Grossteil der Rebflächen südlich liegen (total ca. 8 000 ha Anbaugebiet). Je nach Teilregion dominiert auf den härteren und schwereren Böden Pinot Noir, ca. 41 %, auf den etwas leichteren Chardonnay, ca. 25 % und vor allem in der «Petit Montagne» Meunier, ca. 34 %. Zahlreiche Handelshäuser haben ihren Sitz in oder um Reims, der Namensgebenden Hauptstadt. Gerade auch durch diese oft genannten, klingenden Namen, zählt die Region sicher zu der bekanntesten, auch wenn gerade diese grossen Häuser, natürlich noch weitere Anbauflächen in den anderen Gebieten besitzen und / oder viele Trauben von dort dazukaufen. Die Stadt Reims ist mit ihren knapp 185`000 Einwohner, die grösste in der Champagne und ist vor allem auch wegen ihrer imposanten Kathedrale berühmt.
Vallée de la Marne
Weiter südwestlich von Reims, beidseits des Flusstals der Marne und einschliesslich der Seitentäler, ist auf einer Länge von ca. 75 km, das Vallée de la Marne gelegen (ca.12 000 ha Anbaugebiet). Der klingendste Name hier ist sicher Épernay, die heimliche Hauptstadt der Champagne, mit vielen Prestige-Domizilen berühmter Marken. Es gibt in diesem grössten Anbaugebiet, obwohl sehr heterogen zusammengesetzt, doch unterschiedlich geprägte Böden. So zeigt sich das «Grande Vallée», östlich von Épernay, mit eher etwas lehmigeren Champagnergärten, wo vor allem der Pinot Noir dominiert, ca. 23 %. Wichtigste Traubensorte in den westlichen Ausläufern, mit grösserem Sandanteil in den Böden, ist natürlich der vor allem für diese Region bekannten Meunier, ca. 60 %. Der Chardonnay, ca. 17 %, ist vor allem in der Côteaux Sud d’Epernay von Bedeutung.
Côte des Blancs
Bereits der Name macht deutlich: Die Côte des Blancs (ca. 3 200 ha Anbaugebiet) ist eine Hochburg der Blanc des Blancs, denn 98 % der Anbaufläche sind dort mit Chardonnay bestockt. Die purste und reinste Form der Kreide findet man in diesen Böden mit guter Wasserregulierung. Dies wiederspie gelt sich auch in den Champagnern, die meist eine ausgeprägte, mineralische Note in sich tragen. Die Regionen der Côte de Sézanne, Vitryat und dem Val du Morin (ca. 2 800 ha Anbaugebiet), nochmals weiter im Süden liegend, – diese werden meist auch mit zu der Côte des Blancs genannt – umfassen Gebiete die kleiner und homogener sind. So unterscheiden sich auch die Champagnerstile, da in diesen Regionen nebst dem Chardonnay auch bis zu 40 % Meunier und 13 % Pinot Noir angebaut werden.
Côte des Bar
Die Côte des Bar, südöstlich der Stadt Troyes, im Département Aube, beschliesst die Champagne gegen Süden. Die Anbaufläche von ca. 8000 Hektar, immerhin annähernd ein Viertel der ganzen Champagne, steht unter der «Herrschaft» des Pinot Noirs 85 %. Dazu etwa 10 % Chardonnay und 4 % Meunier. Ausserdem findet man hier auch (die meisten), zu 100 % aus Pinot Blanc gekelterten Champagner. Da in dieser Region offiziell weder Grand Cru noch Premier Cru lagen existieren, wandert ein Grossteil der Ernte in die Erzeugnisse der grossen Champagnerhäuser. Daneben gibt es aber einige «kleine» Winzer und Häuser, die Champagner von grosser Authentizität produzieren und sich zurecht und mit Erfolg behaupten und entsprechend, den gebührenden Anklang finden. Die «Satelliten-Appellation» Montgueux (ca. 200 ha Anbaufläche), gleich westlich an Troyes angrenzend, wird meist auch zu der Côte des Bar gezählt, obwohl diese, in neuerer Zeit immer öfter auch der Côte des Blancs zugeschrieben wird, da dort vorwiegend Chardonnay 90 % angebaut wird. (Der Rest ist Pinot Noir und 0.3 % Meunier).