Bereits die Grande Cuvée, nüchtern beschrieben ein
non-vintage Champagner, ist eine Prestigecuvée. Rémi Krug
macht dies deutlich: Krug is not non-anything. Weniger
als Prestige gibt's bei Krug nicht. Krug ist Krug, Luxus
pur ...und eine Legende. Es begann 1843 mit Johann-Josef
Krug, der das Haus Jacquesson verliess, um etwas nach
seinen Vorstellungen zu verwirklichen. Seit 1999 ist Krug
als Bijou-Haus unter dem Dach von LVHM Moët Hennessy
Louis Vuitton, seit 2009 geführt von Margareth Henriquez,
die für viel frischen Wind bei Krug sorgt. Die eigenen
Rebberge tragen einen Drittel der nötigen Trauben bei, den
Rest liefern langjährige Vertragspartner von Krug. Mehr als
200 verschiedene, streng selektionierte Partien, separiert
nach den drei Traubensorten und Parzellen, werden in alten
Eichenfässern vergoren. Ein Drittel bis zur Hälfte davon
geht dann weg zum Reservewein. Denn für den Rosé und vor
allem für das Gros der Produktion und DIE Visitenkarte von
Krug, die Grande Cuvée – multi-vintage, an entire cellar
in one bottle –, sind hohe Anteile an Reservewein nötig,
aus bis zu zehn Jahrgängen, selektioniert aus einem Archiv
von sage und schreibe 150 Reserveweinen. Krug-Champagner
sind auf elegante Art füllig und ausserordentlich komplex
verwoben. Sie wirken reif, entweder wegen des auch älteren
Reserveweins oder wegen der sehr langen Hefestandzeit bei
den Jahrgangschampagnern. Letztere aus je 40% Pinot Noir
und Chardonnay und 20% Pinot Meunier überragen die
schmeichelnd-komplexe, ultrafein perlende Grande Cuvée
(45-55% Pinot Noir, 30-35% Chardonnay, 10-20% Pinot
Meunier) jeweils durch ihre Frische und natürlich mit den
schicksalhaften Eigenheiten eines jeden Jahrgangs. Als
Single-vineyard-Rarität gibt's dann noch die Cuvée Clos de
Mesnil (seit 1979) und den Pinot-Noir-Champagner Clos
d'Ambonnay (seit 1995) ... Luxus pur, für jene, die sich
diesen noch leisten wollen.