Das traditionelle Champagnerhaus, 1776 gegründet, seit 1833
unter dem Namen Louis Roederer, umfasst 240 Hektar 1er
Cru- und Grand-Cru-Lagen im Marnetal. Diese steuern in etwa
zwei Drittel des Traubenbedarfs bei. Der Rest wird
zugekauft. Im Zuge des Erfolgs der kleinen
Champagnerwinzer werden auch beim Champagnerriesen Roederer
bereits mehr als ein Viertel der Rebflächen biologisch oder
biodynamisch bewirtschaftet. Roederers Cuvées sind deutlich
geprägt von Pinot Noir. Das renommierteste – fast so etwas
wie eine eigene Weltmarke – ist die Cuvée Cristal: der
Leuchtturm unter Roederers Jahrgangschampagnern. Die
Geschichte erweckt Eindruck: Die Cuvée Cristal zu etwa
60% aus Pinot Noir und 40% aus Chardonnay entstand erstmals
1876 auf Wunsch des Grosskunden Zar Alexander II. Die erste
Prestigecuvée der Champagne war geboren. Seine Mission:
subtil und elegant, rein und hell zu sein. Mit der
Russischen Revolution 1917 brach das Ganze abrupt zusammen,
doch 1928 begann man, den Cristal zu kommerzialisieren:
als Prestige-Bruder des Dom Pérignon. Das Tüpfchen aufs i
bezüglich Luxus und Exklusivität setzt seit 1974 der
Cristal Rosé, der zu etwa 55% aus heute biodynamisch
produzierten Pinot Noir-Trauben und 45% aus Chardonnay des
Grand Crus d’Aÿ besteht. Er ist nicht nur sehr teuer,
sondern auch von faszinierender Klarheit und runder Textur.