Die Familie Cazé baut seit zehn Generationen an der
Westseite des Vallée de la Marne Trauben an.
Roger Cazé gegründete 1953 dann das Maison Cazé,
als er der der erste in seiner Familie war, der Champagner
unter eigenem Namen produzierte. Seit dem Jahrgang 2013
bewirtschaftet nun Fabien Cazé 2,66 Hektar der Reben
seiner Familie, die er für sein eigenes kleines und ehrgeiziges
Projekt ausgewählt hat. Diese Weinberge bestehen aus sechs
verschiedenen Parzellen in den Dörfern Châtillon-sur-Marne
und Vandières am rechten Ufer der Marne. Fabien verfolgt
leidenschaftlich und mit Akribie die Entwicklung im Weinberg.
Ein grosser Schwerpunkt liegt dabei vor allem auf der
Bodenbearbeitung mit Auflockerung und Belüftung. Die
Bodenstruktur selbst und das Pflanzenleben sollen minimal
gestört werden, um das Wachstum der Reben zu unterstützen
und die Reifung der Trauben zu optimieren. Beschneidung
und Entlauben werden manuell durchgeführt und sprechen
für die handwerkliche Natur von Fabiens Engagement.
Im Sinne der Unterstützung des Lebens in und um die
Weinberge werden keine Herbizide und Pestizide eingesetzt
und das Weingut ist seit dem Jahrgang 2018 biozertifiziert.
Das Streben nach Präzision und Balance wird auch in den
kalten, unterirdischen Keller getragen, wo Fabien eine eher
distanzierte Herangehensweise bevorzugt. In den wärmeren
Monaten, wenn Fruchtfliegen den Keller bewohnen können,
erhält er ein wenig Hilfe von seinen Freunden – einer Familie
von Fledermäusen, die sich niedergelassen haben und ihren
«Lebensunterhalt verdienen». Fabien ist niemand der etwas
überstürzt. Er nimmt sich Zeit zum Lernen und zum Wachsen
und bietet seinen Weinen in dem natürlichen Höhlen-Keller
die gleiche Möglichkeit. Kalte, langsame Gärung mit eigenen
Hefen (in 228-350-l-Fässern) und lange Zeiträume der Reifung
auf der Feinhefe (24-72 Monate je nach Jahrgang und Cuvée)
sorgen für viel Finesse und Präzision. Es wird keine Schönung
oder Filtration durchgeführt, und die malolaktische Gärungen
wird nicht erzwungen. Dosierungsentscheidungen werden
während der Blindverkostung getroffen, einschließlich der Option,
überhaupt nicht zu dosieren. Jede Zugabe von Zucker erfolgt mit
Bedacht, mit dem Ziel, die wahre Natur des Weins zu verbessern
und niemals zu überdecken.